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Kirchentag 2017

Vom 24.05 bis zum 28.05 fand der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag in Berlin und Wittenberg statt. Der Kirchentag 2017 stand unter dem Motto „Du siehst mich“ (1.Mose 16,13) und wurde seinem Motto auf jeden Fall gerecht, da viel gesehen werden konnte. Von uns Wimpfener Pfadis waren neun Mädels und Jungs, als Teil einer 30 Personen starken Gruppe des Gau Unterlandes, auf dem Kirchentag vertreten. Dort waren wir bei den Helferdiensten in den Hallen 22 und 23 eingesetzt. Aber nicht nur während unserer Helfereinsätze hatten wir mit der ein oder anderen kniffligen Situation zu kämpfen. Es begann schon Wochen vor dem Kirchentag, als das Startup-Unternehmen Locomore, mit dem wir eigentlich zum Kirchentag fahren wollten, Insolvenz anmeldete. Nachdem lange Zeit unklar war, ob die Züge fahren oder nicht, wurde entschieden mit dem Quer-durchs-Land-Ticket der Deutschen Bahn nach Berlin zu fahren. Dieser Plan B bedeutete für uns starke Nerven, auf 9,5 Stunden Fahrt mit 5 Umstiegen, zu bewahren. Im ersten Zug wurde uns dann auch schon klar, dass die Sitzplatzvergabe mit neun Personen eine weitere Herausforderung für uns darstellt, da meistens einer alleine sitzen musste. Dieses „Problem“ löste sich in Erfurt mehr oder weniger unfreiwillig selbst, da sich der Gau durch die sehr geringe Umsteigezeit spontan dazu entschieden hatte eine andere Route nach Berlin zu wählen, verloren wir uns im „Umsteig-Stress“ Christian, da er als einziger Wimpfner von den neuen Plänen des Gaus mitbekommen hatte. So fuhren wir ab Erfurt nur noch zu acht und ohne Tickets weiter. Christian fuhr mit der großen Gruppe des Gau Unterlandes und den Tickets auf einem komplett anderen Weg nach Berlin. Die fehlenden Tickets stellten sich als das kleinere Übel heraus, denn die freundlichen Schaffner verstanden unsere verzwickte Lage und akzeptierten Fotos der Tickets. Dass Christian verloren gegangen war, war für den ein oder anderen aber viel tragischer. Nachdem wir gegen 19 Uhr, ungefähr eine Stunde vor den anderen, in Berlin endlich ankamen, bezogen wir schon einmal unser Quartier in der Sophie-Scholl-Schule, die sich in der Nähe des Nollendorfplatzes befindet. Anschließend fand das Wiedersehen mit Christian und dem Rest der Gruppe am Bahnhof Zoologischer Garten statt. Von dort aus fuhren wir dann wieder gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Messe, um uns am Helfertresen anzumelden. Am Helfertresen bekamen wir unsere Helfer-T-Shirts, die wir während unserer Arbeit tragen sollten, den Helferausweis und unsere Essensmarken für die Helferverpflegung. Nach erfolgreicher Anmeldung ging es für uns auf direktem Wege zur Helferverpflegung, die sich auch auf dem Messegelände befand. Gut gestärkt und mit vollem Bauch machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Quartier, da wir alle nach dieser anstrengenden und ereignisreichen Anreise sehr erschöpft waren und uns nach unserem Schlafsack sehnten. Wir hatten uns für den darauffolgenden Tag für die erste Schicht um 8:00 Uhr eintragen lassen, was für uns bedeutete, dass der Wecker schon um 6:00 Uhr klingeln würde.

Als wir am nächsten Tag nach unsere U-Bahnfahrt auf dem Messegelände ankamen, durften wir uns, aufgrund der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, diversen Sicherheitschecks unterziehen. Über Umwege gelangten wir endlich zu unserer eingeteilten Messehalle und wurden dort erstmal von der Hallenleitung eingewiesen, was denn für die nächsten Tage unsere Aufgaben wären.  In unserer ersten Schicht von 8:00 bis 13:00 Uhr erwartete uns eine Podiumsdiskussion mit musikalischem Zwischenspiel zum Thema "Hagar", welche doch auch schon zu früher Stunde recht gut besucht war. Unsere Aufgaben bestanden darin, die Bühne umzubauen, den Besuchern den Weg zu freien Plätzen zu weisen oder Bereiche, die schon voll waren, abzuriegeln. Nach getaner Arbeit stärkten wir uns in der Helferverpflegung und anschließend machten wir uns wieder per U-Bahn auf den Weg in das Stadtzentrum. Da alle Helfer einen Gutschein für ein Eis am Brandenburger Tor erhalten hatten, wurden unsere Gutscheine bei angenehmen 25°C eingelöst. Nachdem wir kurz vor dem Brandenburger Tor verweilt hatten, entschieden wir uns einen Biergarten direkt an der Spree mit Blick aufs Kanzleramt anzusteuern und anschließend den Abend gemütlich in einem Burger Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft ausklingen zu lassen. Am Freitag hatten wir erst die Spätschicht ab 18 Uhr, sodass wir den Tag über Berlin erkunden konnten. Natürlich schauten wir uns auch in den anderen Messehallen um, was denn dort alles geboten wurde. So testeten wir unteranderem verschiedene E-Bikes. In der Schicht am Freitagabend waren wir für Halle 23 zuständig, in der die verschiedensten Musicals bzw. Theaterstücke aufgeführt wurden. Hierbei mussten wir neben der Betreuung der Eingänge, nach jeder Aufführung die Papphocker wieder ordnen und liegengebliebene Gegenstände einsammeln. Des Weiteren begleiteten wir Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen zu den entsprechenden Plätzen, sodass diese uneingeschränkt und ohne die Fluchtwege zu blockieren das Stück verfolgen konnten. Nach Beendigung unserer Schicht ließen wir den Abend auf dem Alexanderplatz ausklingen. Für Samstag hatten wir uns extra zur Früh- bzw. mittleren Schicht eingetragen, sodass für uns die Möglichkeit bestand, abends, das parallel in Berlin stattfindende DFB-Pokalfinale,  ansehen zu können. Auf dem Programm stand für den Zeitraum unserer Schicht nur zwei Auftritte auf der „Musical-Bühne“, beide mit rund 1,5h veranschlagt. Diese waren jedoch schon bereits nach 30 Minuten  vorbei, sodass wir größtenteils einen ruhigen Nachmittag hatten. Ein Teil von uns musste aber in einer anderen Halle zur Hilfe eilen, da diese aufgrund von einer sehr gefragten Podiumsdiskussion sehr überfüllt war. Die Aufgänge zu den Tribünen mussten beaufsichtigt und der Zu- und Abgang der Besucher reguliert werden, was nicht immer sehr einfach war, da einige Besucher sehr penetrant waren und leicht zu diskutieren anfingen. Nachdem wir unsere letzte Schicht erfolgreich absolviert hatten, fuhren wir zurück zur Unterkunft und packten schon einmal unsere Sachen zusammen, denn die Heimreise war nach dem Abbau auf 2:45 Uhr geplant. Nachdem wir im indischen Restaurant unseres Vertrauens das DFB-Pokalfinale verfolgt hatten, machten wir uns das letzte Mal per U-Bahn auf den Weg zur Messe. Dort wartete der Abbau auf uns, der schon voll im Gange war. Als alle Papphocker entfaltet, nach Einzelteilen sortiert und palettiert waren und das Inventar nach Kirchentag und Messe sortiert war, fuhr der gesamte Gau zum Quartier zurück, um die Rucksäcke zu holen und die Klassenzimmer wieder zu übergeben. Als dies alles erledigt war, konnte die Heimreise vom Kirchentag 2017 angetreten werden. Nach einer wiederum langen Fahrt, zu Beginn mit noch feiernden BVB-Fans, erreichten wir um 14 Uhr, zwar erschöpft aber viele Eindrücke reicher, Bad Friedrichshall. Insgesamt hatten wir wieder einen tollen Kirchentag, mit sehr gutem Wetter und noch besserer Stimmung in der Gruppe, sodass die Vorfreude auf den nächsten Kirchentag 2019 in Dortmund schon sehr groß ist.