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Bundeslager 2023

Nach fünf Jahren Pause stand in diesem Sommer endlich wieder ein Großlager an. Die Vorfreude war bei allen 54 Wimpfener Pfadis schon groß, als wir uns am Samstag, den 30. Juli 2022 um 00:30 Uhr zur Abfahrt am Seegartenparkplatz trafen. Vor uns lagen 9 Stunden Busfahrt zum VCP Bundeszeltplatz Großzerlang, wo wir unter dem Motto „Neustadt – Du hast die Wahl“ 10 Tage mit Pfadis aus ganz Deutschland verbringen würden.

 

Endlich angekommen ging es morgens dann an den Aufbau. Obwohl am ersten Tag noch kein wirkliches Programm stattfand, konnten wir schon etwas Großlageratmosphäre zu spüren bekommen. Nach dem Aufbau war nämlich viel Zeit dem Lagerplatz zu erkunden und dabei die spektakulären Lagerbauten der einzelnen Teillager zu entdecken.

 

Offiziell begann das Programm dann am Morgen des zweiten Tages. Mit der Eröffnung unseres Teillagers, der Vorstadt, lernten wir die Nachbarschaft kennen. Anschließen wurde an der Hauptbühne das Bundeslager eröffnet. Dabei erfuhren wir, dass in unserer Lagerstadt eine Menge schiefgelaufen war. Die alte Bürgermeisterin hatte sich aus dem Staub gemacht und das Geld aus der Stadtkasse mitgenommen. Gemeinsam mit 4.500 anderen Pfadfinderinnen und Pfadfindern sahen wir uns nun vor der Aufgabe, in 10 Tagen einen neuen Bürgermeister zu wählen und die Stadtkasse wieder aufzufüllen.
Am Nachmittag fanden dann überall auf dem Lagerplatz Workshops statt. So nahm der Großteil des Stammes an einem Fußballturnier teil, und wer keine Lust hatte mitzuspielen, feuerte eben die anderen an.

 

Auch am dritten Tag fanden wieder Workshops statt, darunter eine Werwolfrunde oder Experimente im Labor des Teillagers „Immergrün“, ein Nachhaltigkeitsworkshop für ältere Sipplinge und eine geheime Flugblattaktion in der östlichen „Trabantenstadt“. Eine Sippe baute sogar ein neues Wikingerschach.

 

An diesem Abend fand die Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten statt. Für die Wahl in ein paar Tagen konnte sich hier schon einmal jeder ein Bild über die Ziele der einzelnen Kandidaten machen. Während einige Kandidaten eher wirtschaftliche Pläne verfolgten, wollten sich andere für Neustadts Jugend, Umwelt und Digitalisierung einsetzen. Auch im bei uns im Stamm entbrannten natürlich Diskussionen darüber, welcher Kandidat der beste Bürgermeister für unsere Pfadistadt wäre.

 

Am vierten Tag ging es dann direkt weiter mit Neustadts Geschichte. Die städtische Polizistin hatte einen Hinweis auf einen Brief der ehemaligen Bürgermeisterin entdeckt. Um herauszufinden, wer im Rathaus noch Kontakt zu ihr haben könnte, halfen wir, die Schnipsel des Briefes einzusammeln und zusammenzupuzzeln.


Nachmittags veranstalteten wir dann unsere eigenen Workshops im Stamm. Während eine Gruppe Stöcke für Stockbrot sammelte, entstanden auch Lagerbauten wie ein Spültisch und ein Lagertor. Außerdem wurde unser neu gebasteltes Wikingerschach bemalt.

 

Nach dem Mittagessen fand schließlich das Großspiel statt. In kleinen Gruppen mussten dabei Aufgaben an verschiedenen Stationen gelöst werden. Durch Montagsmaler, Feuermachen, Wettsägen oder ein Pfadiquiz konnten alle Gruppen Geld verdienen, um die Stadtkasse wieder zu füllen.
Nach diesem ereignisreichen Nachmittag, ließen wir den Abend bei einer entspannten Singerunde mit Stockbrot ausklingen, zu der spontan sogar noch unser Nachbarstamm dazustieß.

 

Mittwochs stand dann unser Ausflug an. Mit Lunchpaketen ausgestattet, machten wir uns morgens auf den Weg zu einem nahen Kanuverleih. Von dort aus ging es bei strahlendem Sonnenschein mit dem Kanu auf den Pälitzsee. Vorbei am Bula-Lagerplatz paddelten wir zu einem Badestelle, um dort eine Mittagspause einzulegen. An diesem heißen Tag tat es gut, sich dort am Badesteg etwas abzukühlen, bevor es mit dem Kanu wieder auf die Rückfahrt ging.

 

An Tag sechs standen dann vormittags wieder Workshops auf dem Programm. Trotz der heißen Temperaturen hatten alle viel Spaß dabei, sich beim Schwimmnudelkampf zu duellieren. Nachmittags gab es dann die Möglichkeit, sich im See abzukühlen, von der auch reichlicher Gebrauch gemacht wurde. Abends fand in unserem Teillager der Vorentscheid zum großen Singewettbewerb statt. Dabei konnte sich unsere Gruppe, die „Türmer Würmer“, mit einem umgedichteten Ärzte-Lied für die zweite Runde auf der Großbühne qualifizieren.

 

Freitags ging es dann aber erstmal zum Casino-Workshop. Bei Poker, Blackjack und Pferderennen konnte man sich kaum entscheiden, worauf man seine Chips zuerst setzen wollte. Am Ende konnten dann die Gewinne gegen Süßigkeiten eigetauscht werden. Außerdem fand an diesem Tag auch die Bürgermeisterwahl statt, bei der jeder für einen der vorgestellten Kandidaten stimmen durfte.
Abends war es dann so weit: Der Auftritt beim Singewettstreit stand an. Den Abend über genossen wir die vielen musikalischen Beiträge aus den acht Teillagern. Am Ende landeten die „Türmer Würmer“ sogar auf dem dritten Platz.

 

Am nächsten Tag gab es beim Neustädter Stadtfest auf dem ganzen Lagerplatz eine Menge zu entdecken. Selbstgebaute Karussells begeisterten dabei ebenso, wie lustige Spiele oder Waffeln und Crêpes aus den Lagercafés. Nach der Wahl am vorigen Tag wurden nun auch die neuen Bürgermeister bekanntgegeben: Gewonnen hatte das Duo Patrick und Marie mit dem Slogan „Wassereis for free“ und dem Plan, in Neustadt einen Dinopark zu bauen. Beendet wurde dieser Tag bei einer Abendandacht im Taizé-Stil und einer anschließenden Singerunde im Stamm.

 

Am Folgetag begannen wir dann schon wieder mit dem Abbau der meisten Zelte, damit am Abreisetag schneller fertig sein konnten. Abends konnten wir dann bei der Abschlusszeremonie ein letztes Mal die die unglaubliche Großlagerstimmung an der Hauptbühne genießen. Dabei wurde auch endlich das Wahlversprechen der neuen Burgermeister eingelöst und jeder bekam ein Wassereis.

 

Mit neuen Freundschaften und jeder Menge toller Erinnerungen im Gepäck, traten wir am 08. August schließlich die lange Heimfahrt an. Im Stamm waren sich alle einig, dass die 10 Tage viel zu schnell vergangen waren.